Review: Klang als Kunst [Berlin 20/26/29.09.2011]

Eigentlich sollte ich an allen drei Abenden vor Ort sein, geschafft habe ich nur einen, den letzten. Später ließ ich mir vom Mann am Mischpult erzählen, das dies der meistbesuchteste Tag war.

Auf der Seite der Galerie Vittorio Manalese gibt es erste Videos, weitere werden hoffentlich folgen. Jetzt befinden sich auch Bilder in meinem Kopf, zu dem was mir über den Auftritt von ‚Faust‘ mit Kettensäge, Bohrmaschine und Co. zu Ohren gekommen war.

Chole live hätte mich sehr interessiert. Nach dem kurzen, leider qualitativ schlechten Mitschnitt vom ihrem Auftritt, fand ich es schade sie verpasst zu haben. Vielleicht tauchen jedoch bald Videos beim Vice Magazine auf.

„Ihr Set mit schön gedrosseltem Tempo wurde begleitet vom Videokünstler Transforma. In expressionistisch ausgeleuchtetem Schwarz-Weiß sah man Hände aus Wänden wachsen und später eine tanzende Figur mit einem Kopfschmuck aus Neonröhren.“

Zum Publikum: „internationale Hipster, dazwischen Anzugträger, Medienfuzzis und Frauen in Abendkleidern, deutlich schicker als durchschnittliche Konzertbesucher.“

Springen wir zum 29.09. „Erstmals führen Moritz von Oswald und der Klangkünstler Rashad Becker ihr Single Note Project auf, bei dem Becker elektronisch wie analog Klavierklänge aus den Händen von Oswalds verfremdet und dekonstruiert.“ Das Publikum schien leicht irritiert, viele konnten mit dem Hörbaren nichts anfangen. Ich verschwand in meiner Ambient Welt mit Drone Einflüßen und schaute dem Treiben des Klangexperiments sowie den Reaktionen, die es bei anderen auslöste gespannt zu.

Umbaupause von eine Stunde. Danach wunderschöne 40 Minuten, die ‚Symphonie Elements of Lights‘, die ihre Premiere im August beim Øya-Festival in Oslo feierte. Komponiert von dem Norweger Lars Petter Hagen im Zusammenarbeit mit Hendrik Weber aka Pantha du Prince, unterstützt vom The Bell Laboratory Orchestra, seid langem das schönste Glockenspiel für Aug und Ohr und selbst die Beine konnten nicht stillstehen.

Die Musiker harmonierten überraschend gut miteinander und es geschah, was im Vorfeld kaum einer für möglich gehalten hatte – es wurde getanzt.

Ein würdiger Abschluss.

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